Unsere wahre Aufgabe ist es, glücklich zu sein!
Dalai Lama
Wie mache ich mein Kind glücklich? Ich denke jede Mama und jeder Papa wünscht sich nichts sehnlicher als glückliche Kinder. Ich beschäftige mich immer wieder mit diesem Thema und möchte euch einige meiner Gedanken mitgeben. Natürlich ist das nur meine Sichtweise, die sich anlehnt, an Dinge, die ich dazu bereits gelesen habe und die ich als Mama fühle und gut und wichtig finde. Vorgaben für Eltern gibt es natürlich nicht und jede Familie weiß selbst am Besten, wie es für sie und Ihre Kinder ideal harmoniert. Jede Situation ist unterschiedlich und ist auch unterschiedlich zu behandeln. In Anlehnung an die „15 Bitten eines Kindes an einen Erwachsenen“, die von Erzieherinnen zitiert werden, möchte ich euch ein paar Richtlinien für die Erziehung aufzeigen, die ich selbst immer wieder versuche zu befolgen und anzuwenden.
1. Die Kinder nicht verwöhnen
Kinder lernen sehr schnell sehr hartnäckig Ihre Wünsche zu äußern und auch durchzusetzen. Sie fragen, sie bitten und betteln, sie schreien und toben, wenn sie etwas haben wollen, es aber nicht sofort bekommen. Genau aus diesem Grund, sollten sie nicht alles bekommen. Es ist natürlich leichter, den Kindern die gewünschten Überraschungseier einfach zu geben, aber was lernen sie daraus? Sie wissen dann, ich brauche nur ordentlich zu schreien und dann bekomme ich was ich will. Ein Kind, dem immer alle Wünsche sofort erfüllt werden, ist nicht nur verwöhnt, sondern auch verzogen und erkennt die Grenzen und Wünsche anderer Menschen nicht an. Das heißt natürlich nicht, dass man den Kindern alles verbieten muss. Ein Verbot muss Sinn machen und sollte begründet werden können. Bei Verboten gibt es die Faustregel: „So viel wie nötig, so wenig wie möglich!“.
2. Klare und einfach Sprache
Andeutungen und Ironie können kleine Kinder noch nicht verstehen. Man muss klar und deutlich sagen, was man möchte. Kurze Sätze mit einfachen Aussagen wie z.B. „Gehe dir bitte deine Schuhe anziehen“ sind für Kinder besser verständlich als „Ich denke, es wäre nun angebracht, dass du dir deine Schuhe anziehen gehst.“
3. Konsequent bleiben
Wenn es Gründe gibt, den Kindern etwas zu verweigern, dann muss man dabei konsequent bleiben. Wenn man etwas heute verbietet und morgen erlaubt, können die Kinder das nicht verstehen. Entweder es gibt Regeln, oder es gibt keine. Kinder fühlen sich mit Regeln und Strukturen einfach sicherer. Das erkennt man durchaus an Ihrem Verhalten. Wer kennt nicht die typischen Brüllanfälle in der Früh, wenn man aus versehen die falsche Schüssel für das Müsli verwendet hat. Das ist zwar ein Beispiel für einen wiederkehrenden Ablauf, aber ich denke, dass ist mit Regeln ähnlich und diese tun den Kindern gut und geben Ihnen Halt.
4. Nicht die Machtkarte ausspielen
Man sollte einem Kind nicht das Gefühl geben, dass es machtlos ist. Wenn man seinem Kind so etwas sagt wie: „Weil ich es so möchte“, „weil ich die Große bin“, dann glaubt es, dass es gehorchen muss, weil es sich nicht wehren kann und dafür kann es ja nichts. Dies kann zu Trotzreaktionen aus Frust führen. Natürlich muss man mit kleinen Kindern nicht alles im Detail ausdiskutieren, aber zumindest kurze und verständliche Begründungen für Verbote oder Anweisungen sind sinnvoll.
5. Fehler eingestehen
Falls die Kinder etwas falsch machen, sollte man keine allzu große Sache daraus machen. Erklärt euren Kindern, wie es richtig geht. Aus Fehlern lernt man und natürlich auch die Kinder, gerade die Kinder. Noch deutlicher wird es den Kindern, wenn auch wir Fehler eingestehen und uns bei den Kindern entschuldigen, wenn sie davon betroffen waren. Das stärkt das Vertrauen zwischen uns und den Kindern. Darüber hinaus lernen sie dadurch an unserem Vorbild, Verantwortung für das eigene Handeln zu übernehmen.
6. Ansprechpartner sein
Manchmal mag und kann man einfach nicht jede der tausendsten Kinderfrage (Warum ist der Baum so hoch? Wer wohnt unter den Blättern?) am Tag beantworten. Man sollte aber jede Frage ernst nehmen und versuchen eine kindgerechte Antwort zu geben. Falls man es nicht weiß, kann man es auch sagen. Man kann dann zusammen versuchen eine Antwort darauf zu finden. So fühlt sich dein Kind ernst genommen.
7. Ganz bewusst Zeit mit den Kindern verbringen
Dass man den Kindern nicht 24 Stunden ununterbrochen die volle Aufmerksamkeit schenken kann ist selbstverständlich. Manchmal muss man einfach den Haushalt machen, kochen, oder einfach auch mal die Füße hochlegen und durch eine Zeitschrift blättern. Umso wichtiger ist es, sich ganz bewusst Zeit für die „gemeinsame Zeit“ zu nehmen und die Aufmerksamkeit nur auf das Kind zu richten. Zeit nur für Mama und Kind.
8. Vorbild sein
Wenn ihr nicht möchtet, dass eure Kinder das Messer abschlecken, dann tut es auch nicht. Wenn sie freundlich und höflich sein sollen, dann lebt es ihnen vor. Die Kinder sind der Spiegel eurer selbst und ihr seid dafür verantwortlich. Seid höflich und freundlich im Umgang mit Ihnen. Ordnung, Versöhnung, Hilfsbereitschaft und Optimismus sind alles Werte, die die Kinder am Besten durch Ihre Eltern lernen.
9. Experimente zulassen
Die Kinder lernen ununterbrochen. Allerdings nur, wenn sie die Möglichkeit dazu bekommen. Wenn man sie nicht selbst probieren lässt, sich z.B. die Schuhe selbst anzuziehen und es immer selbst übernimmt, dann wird das Kind es auch nicht lernen. Solche Versuche zuzulassen führt dazu, dass das Kind selbstbewusster wird. Darüber hinaus spart es irgendwann Zeit, weil die Kinder wieder ein Stück weit selbstständiger werden und einiges alleine meistern können.
10. Nur etwas versprechen, wenn man es auch halten kann
Wenn ich heute verspreche, dass wir morgen in den Zoo gehen und halte es nicht ein, dann sind die Kinder enttäuscht. Sie vergessen das Versprechen nicht. Ich bin immer wieder überrascht, was sie diese kleinen Wesen sich alles merken. Sie merken sich alles, also auch die Versprechen, die man möglicherweise nicht halten kann. Wenn man die Kinder oft enttäuscht, dann verliert man deren Vertrauen. Falls man also etwas versprochen hat und es dann nicht einhalten kann, sollte man dem Kind erklären, warum es nicht möglich ist das versprechen einzuhalten.
11. Sprechen und zuhören
Wenn ihr eure Kinder aussprechen lasst, dann wird es lernen, euch auch aussprechen zu lassen. Darüber hinaus ist es so lustig und spannend zuzuhören, was diese kleinen Wunder so alles erzählen am Tag. Man entdeckt oft so manchen neu.
12. Ängste und Sorgen ernst nehmen
Wenn eure Kinder Ängste haben, dann sollte man es nicht als Hirngespinst herunterspielen. Man sollte die Ängste, auch wenn es die Angst vor Monstern im Dunklen ist, durchaus ernst nehmen und darauf eingehen. Helft den Kindern die Furcht zu bekämpfen. Am Besten sucht man z.B. zusammen das Kinderzimmer ab, damit man sichergeht, dass auch keine Monster da sind und das Kind sicher im Bett schlafen kann.
13. Liebe, Liebe und nochmals Liebe
Und zum Schluss das Wichtigste! Zeigt euren Kindern, wie sehr ihr sie liebt! Kuschelt, busselt, kitzelt und umarmt eure Kinder was das Zeug hält. Zeigt ihnen, wie stolz ihr seid, wenn es sich Mühe gegeben hat oder etwas geschafft hat. Ermutigt eure Kinder und lasst sie wissen, welche Stärken ihr in Ihnen seht. Nur ein Kind, dass Liebe gezeigt wird und dass Liebe erfährt, kann auch Liebe zurückgeben.
Ich bin immer wieder zu Tränen gerührt, wenn mein Sohn im Bett liegt und sagt: „Mama, ich hab dich lieb!“ Dann bin auch ich glücklich.
Welche Tipps habt ihr noch für mich? Ich freue mich auf eure Kommentare!
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